Rock-Sängerin Nasic "Träumen ist in Deutschland schwer"
Mit den Guano Apes war Sandra Nasic, 31, eine der erfolgreichsten deutschen Rocksängerinnen, jetzt hat sie ihr erstes Solo-Album veröffentlicht. Mit SPIEGEL ONLINE sprach sie über die Krise der Musikbranche, Tokio Hotel und das Gefühl, mit Paris Hilton verwechselt zu werden.
SPIEGEL ONLINE: Was würden Sie einer Band wie Tokio Hotel für einen Rat geben? Sie waren ja selbst auch erst 18, als die Karriere losging.
Nasic: Tokio Hotel machen das eigentlich ganz richtig. Sie versuchen, auf dem Boden zu bleiben, wie man sieht - das ist eine schöne deutsche Eigenschaft, die hier ganz wichtig ist, weil man sonst nicht glaubhaft ist. Träumen ist einfach sehr schwer hier. Als deutscher Musiker hat man immer noch unter diesem "Ach, gucken wir mal" zu leiden. Unter diesem "Man muss sich ja erstmal beweisen". In England zum Beispiel wird ein Musiker einfach als Musiker ernst genommen.
Sunrise Avenue aus Helsinki spielten am Dienstag ein exklusives R.SH-Funkhauskonzert im RADIOZENTRUM Kiel. KIELerLEBEN hat sich mit Sänger Samu Haber und Gitarrist Riku Rajamaa zum Interview getroffen.
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Reden wir über Tokio Hotel! Ich bin in Bill verliebt!
Als ihr für sie als Vorband aufgetreten seid, gab es da eurerseits Befürchtungen, dass das junge Publikum euch nicht verstehen würde?
Ich hatte wirklich Angst. Es war die erste Show in Deutschland überhaupt und das vor 15.000 schreienden Mädchen. Ich hatte nicht gewusst, dass Mädchen so laut schreien können! Außer uns spielte da noch diese österreichische Band, Luttenberger Klug. Ich glaube, an diesem Tag habe ich mich zum ersten Mal wie ein Rockstar gefühlt. Es hat wirklich Spaß gemacht. Auch die Leute von der BRAVO waren sehr nett zu uns. Tokio Hotel hatten uns eingeladen, als wir gerade The Dome spielten. Unser Manager bekam einen Anruf mit der Info, dass für die Tokio-Hotel-Show am nächsten Tag ein Support abgesagt hatte und fragte uns, ob wir bereit wären, einzuspringen. Wir sagten nur: „Klar, jederzeit, verdammt!". Vor der Arena sah das dann schon anders aus. Wir überlegten tatsächlich, ob man so etwas in letzter Minute absagen kann. Einige Mädchen hatten seit einer Woche dort geschlafen! Das war wirklich beeindruckend.
Peter Kraus beneidet Tokio Hotel um Fans 15. März 2006
Für kreischende Zuschauer musste der 66-jährige Rock-'n'-Roll-Sänger früher selbst sorgen.
Rock 'n' Roll-Legende Peter Kraus (66) beneidet die Teenie-Band Tokio Hotel um ihre lautstarken Fans.
„Zu meiner Zeit musste ich auf der Bühne erst dafür sorgen, dass gekreischt wird“, sagte der österreichische Sänger diese Woche in Berlin. Heute müssten Künstler nicht einmal in Erscheinung treten, um Hysterie auszulösen. Mit Beginn seiner Karriere in den fünfziger Jahren hätten die Deutschen erstmals richtig aus vollem Hals bei Konzerten geschrien.
Neue Freunde hat Kay One außerdem bei der Afterparty nach dem Auftritt bei Oliver Pocher gefunden: „Ich bin mit den Kaulitz-Brüdern jetzt sehr gut befreundet. Die Jungs sind total cool. Bill ist ein richtig enger Freund von mir.“ Laut Kay One sollte jeder deutsche Künstler Respekt vor Tokio Hotel haben. „Ganz ehrlich, Tokio Hotel sind die einzigen Stars in Deutschland, die man als Weltstars bezeichnen kann“, betont Kay One. „Wer mit Tokio Hotel ein Problem hat, der kann mich kreuzweise. Entweder man hat Respekt vor ihnen oder man ist ein Neider. Von denen gibt es leider viel zu viele.“ Und dass man mit den Kaulitz-Brüdern auch „hammer feiern“ kann, bewies die After-Show-Party nach dem Beyoncé-Konzert im Szene-Club „Puro Sky Lounge“ am Berliner Kurfürstendamm. Dort ließ es Kay One mit Bill und Tom bis vier Uhr früh krachen. In den USA, so Kay One, seien Mischungen aus verschiedenen Musikrichtungen sehr erfolgreich: „Das cross-over ist in den USA ein echter Erfolg. Das hat man in Deutschland leider noch nicht kapiert. Hier hat man einen straighten Blick, immer nur geradeaus, nicht nach rechts oder links. Einen Song mit Tokio Hotel…ich würde es sofort machen!“ Wer weiß? Vielleicht folgt ja bald eine Kollabo von Tokio Hotel und Kay One mit Durschlagserfolg?
Playboy: Wen würden Sie aktuell gern parodieren? Waalkes: Bei der vergangenen Tour war es Tokio Hotel. „Durch den Monsun” ist eine richtig starke Nummer. Im Grunde ist die Parodie ja die ehrlichste Form der Verehrung – da freuen sich die Leute drüber. Sogar Michael Jackson war einverstanden, als ich angerufen habe, um ihn zu fragen, ob ich ihn im Film und auf der Bühne imitieren darf.
Hat Herr Westernhagen seine Meinung geändert oder hatten wir ihn falsch verstanden?
Westernhagen im Interview „Ich fühlte mich gefangen in den Stadien“ ...................
Dabei ist er doch ganz anders als Sie. Otto unterscheidet nicht zwischen privat und öffentlich. Wenn er auf der Straße angesprochen wird, macht er den Ottifanten.
Das ist eben sein Schutzmechanismus. Ich ziehe mich zurück, er geht nach vorne. Aber auch er ist in der Figur, die er kreiert hat, ein wenig gefangen. Das passiert auch gerade Bill Kaulitz von Tokio Hotel. Der ist toll, charismatisch. Aber er ist mit seiner Kunstfigur verschmolzen. Wenn man nicht aufpasst, kommt man da einfach nicht mehr raus. FAZ.Net, 09.10 2009
Ich halte Bill eigentlich für zu intelligent, als dass ihm das passieren könnte. Ich denke, er reflektiert ziemlich genau, was für eine Rolle er spielt und das wird ihn auch davor bewahren, sich selbst zu verlieren und nur noch seine Rolle zu spielen.