Bill Kaulitz kommt – als Arthur An diesem Sonntag ist Bill Kaulitz wieder in Berlin, bei der Premiere von „Arthur 2 und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M“. Er lieh der Titelfigur Arthur seine Stimme.
Der Film bringt ihm offenbar Glück, oder liegt es doch an Berlin? Als Bill Kaulitz, Frontmann von Tokio Hotel, im Januar 2007 zur Premiere des Animationsfilms „Arthur und die Minimoys“ kam, war die Band gerade in Cannes auf der Musikmesse Midem mit dem European Border Breakers Award der EU als erfolgreichste deutsche Nachwuchsband in Europa ausgezeichnet worden war. An diesem Sonntag nun ist Bill Kaulitz wieder in Berlin, bei der Premiere von „Arthur 2 und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M“, und wieder war die Band kurz zuvor prämiert worden, bei den MTV Europe Music Awards in Berlin als beste Band. Der Sänger kommt zu der Premiere am Sonntagnachmittag im Cinestar am Potsdamer Platz in derselben Funktion wie schon vor zwei Jahren: Er lieh der Titelfigur Arthur seine Stimme, und dies, obwohl er es eigentlich hasst, „meine Stimme zu hören“, wie er auf der Pressekonferenz zum ersten „Arthur“-Film verriet. Die Figur habe ihm gleich gefallen: ein Junge, der sich etwas vorgenommen hat und das unbedingt erreichen will. ac
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 18.11.2009)
Bill Kaulitz, Leadsänger der derzeit erfolgreichsten deutschen Band Tokio Hotel, und Deutschlands erfolgreichste Popsängerin Nena sind die prominenten Stimmen der Hauptfiguren in Luc Bessons neustem Film ARTHUR UND DIE MINIMOYS, der am 25. Januar 2007 im Verleih von TOBIS Film in den deutschen Kinos starten wird.
Kultregisseur Luc Besson (DAS FÜNFTE ELEMENT, LEON - DER PROFI)setzt mit ARTHUR UND DIE MINIMOYS, dem teuersten europäischen Animationsfilm aller Zeiten, neue Maßstäbe. Höchst originell und kreativ verbindet er Real- und Animationswelten, Science Fiction- un Action-Elemente sowie jede Menge Humor mit einer spannenden,fantasievollen Geschichte!
“Luc Besson ist ein toller Regisseur, und DAS FÜNFTE ELEMENT ist einer meiner Lieblingsfilme”, freut sich Bill Kaulitz, der in der deutschen Fassung die Titelfigur Arthur spricht. “Als ich die ersten Bilder aus dem Film sah, dachte ich: Das muss ich einfach machen! Außerdem finde ich Arthur super und irgendwie fühle ich mich ihm total verbunden.”
Für den 17-jährigen Popstar ist die Synchronarbeit eine besonders spannende Herausforderung, steht er doch zum ersten Mal für ein Filmprojekt hinter dem Mikrofon. Ebenso begeistert war Bill Kaulitz über die Zusammenarbeit mit Nena:
“Ich habe mich tierisch gefreut, denn ich bin ein großer Fan von Nena seit ich sechs Jahre alt bin. Und ich habe alle ihre Alben.”
Von der Sängerin, die ihre Stimme der tapferen Prinzessin Selenia leiht, bekam Bill auch viele nützliche Tipps.
“Obwohl ARTHUR UND DIE MINIMOYS bereits mein viertes Synchronprojekt ist, empfand ich es als eine große Herausforderung,”
erzählt Nena.
“Ich hatte sehr viel Text, und das Sprechtempo war unheimlich schnell. Keine leichte Sache. Aber wenn man erst mal drin ist in der Rolle und einen guten Coach hat, dann geht das super. Ich hatte sehr viel Spaß dabei.
Das bestätigt auch Bill Kaulitz:
“Wir hatten wirklich eine Menge Spaß zusammen.”
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Schrill Bill
Crescendo unterm Sony-Dach: Fans feierten den Sänger von Tokio Hotel bei der Premiere von „Arthur und die Minimoys"
Man hörte sie schon aus der Ferne, lange bevor der Star des Tages auch nur einen Fuß auf den roten Teppich gesetzt hatte – und als er endlich da war, natürlich erst recht. Das Zeltdach überm Sony-Center ist schon deswegen als Galaort so gut geeignet, weil Freudenschreie nicht in der Weite des Himmels verhallen, sondern sich sammeln, verstärken und aus dem Rund der Premierenarena nach draußen auf die Potsdamer Straße schallen. Gestern Nachmittag konnte das Zelt seine akustischen Qualitäten besonders gut zeigen. Bill Kaulitz war gekommen, die Stimme von Tokio Hotel und nun eben auch von Arthur, dem Titelhelden des Animationsabenteuers „Arthur und die Minimoys“, dem neuesten Werk von Kultregisseur Luc Besson. Der kam übrigens auch, aber das hat die jungen Fans in ihrer Begeisterung kaum beeindruckt.
Kurz vor drei hatte es mit den beiden im nahen Ritz-Carlton eine Pressekonferenz gegeben, während sich draußen am roten Teppich schon die jugendlichen Scharen versammelt hatten, manche seit dem Vormittag, und sich warm schrien. Wie von einem unsichtbaren Dirigenten geleitet, schwollen die Jubelchöre an, steigerten sich zum schrillen Crescendo, ebbten ab, um gleich darauf von Neuem zu ertönen, während von der Straße weitere Fans, darunter viele Mädchen mit ihren besten und allerbesten Freundinnen, zur Not auch mal mit der Mutter, herbeieilten. Fast zwei Stunden mussten sie noch warten, erst gegen 16 Uhr begann der Strom der Premierengäste, mit Luc Besson und Bill Kaulitz als Schluss- und Höhepunkt.
Für die beiden sind dies aufregende Tage. Der Regisseur kam gerade von der Premiere seines Films in Schanghai, der Sänger aus Cannes, wo Tokio Hotel im Rahmen der Musikmesse Midem für ihr Debütalbum „Schrei“ mit dem European Border Breakers Award der EU als erfolgreichste deutsche Nachwuchsband in Europa ausgezeichnet wurde. Die anderen Bandmitglieder waren noch dort geblieben, während Bill Kaulitz über Ludwigshafen und dem Abstecher zu Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“-Sendung schon vorgeflogen war. Erst an diesem Montag ist Tokio Hotel wieder vereint, stellt in Berlin der Presse ihre neue Single „Übers Ende der Welt“ und das Album „Zimmer 483“ vor, das im Februar erscheint.
„Unbeschreiblich spannend“, lobte hinterher ein Achtjähriger Luc Bessons Arbeit, die beim Abspann Schlussapplaus erhalten hatte. Darin begibt sich der jugendliche Titelheld, durch einen Zauber geschrumpft, in die Märchenwelt der winzigen Minimoys, um dort einen Schatz zu finden und so das vom Verkauf bedrohte Grundstück der Großmutter zu retten – für den Regisseur zu allererst „ein Abenteuerfilm“. Für Bill Kaulitz war die Arbeit als Synchronsprecher ein Debüt mit offenbar hohem Spaßfaktor, obwohl er, wie er verriet, es eigentlich hasse, „meine Stimme zu hören“. Von Besson kannte er zuvor „Das fünfte Element“, war davon begeistert, und so musste man ihn nicht groß zu der neuen Aufgabe überreden.Die Figur hat ihm sofort gefallen, dieser Junge, der sich etwas vorgenommen hat und das unbedingt erreichen will – ein Charakterzug, den der Sänger auch für sich reklamiert. „Wenn ich etwas plane, will ich das unbedingt schaffen.“ Aber aus dem Stand Emotionen, Angst, Schrecken oder Freude, darzustellen, das war für ihn doch harte Arbeit, wie er auf der Pressekonferenz erzählte. „Zum Glück musste ich nicht noch weinen.“ Weitere Arbeiten in dieser Richtung, als Schauspieler vor der Kamera sogar, kann sich der 17-Jährige gut vorstellen. „Ich finde es gut, dass ich in der Situation bin, vieles ausprobieren zu können.“ Wie ohnehin in seinem Leben jetzt vieles toll, super, cool oder gar geil ist – die Arbeit mit Nena beispielsweise, der deutschen Stimme der Minimoy-Prinzessin Selenia, im Original gesprochen von Madonna. Nena hatte einige Erfahrung im Synchronsprechen, war ganz gelassen, während er schon sehr aufgeregt gewesen sei, wie Bill Kaulitz offen erzählt, ein bei allem optischen Styling doch erfreulich locker und natürlich auftretender Star.
Sein Ruhm war es aber nicht, der ihm die Rolle verschaffte. Besson hatte sich die Entscheidung über Sprecher vorbehalten, ließ sich Stimmproben vorführen, die Sprecher kannte er nicht. Wenn er auch den deutschen Text nicht verstand, der Tonfall musste doch stimmen. Und dann wurde es tatsächlich Bill Kaulitz, was den Regisseur doch doppelt gefreut hat: „Ich bin glücklich, dass er berühmt ist.“