Ein gerade 20 gewordenes Zwillingspärchen führt den neuesten musikalischen Blitzkrieg aus Deutschland an. Bill und Tom Kaulitz sind die eine Hälfte des emo-pop Quartetts Tokio Hotel, und es sieht mit mit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums in der USA, Humanoid, im Oktober so aus, als seien sie dazu prädestiniert, in den amerikanischen Mainstream einzudringen. Warum ist diese Gruppe der Deutschen der Konkurrenz um Meilen voraus? Vielleicht ist es das dickes Robert-Smith-Make-Up des Leadsängers Bill Kaulitz und seine Ästhetik der Mad Max Punkmode. Oder kreiert diese Verbindung von Zwillingsbrüdern (und diese von ihnen selbst beschriebene Seelenverwandtschaft) in einer Band die wahre emo-Magie? Wir haben mit Ihnen über Toms geheime Hip-Hop Aufnahmen gesprochen, über Bills Twilight-Sucht und warum sie ihre Band nach einer Stadt benannt haben, in der sie noch nie waren.
Entertainment Weekly: Habt Ihr jemals vermutet, dass ihr so schnell so erfolgreich sein würdet?
Bill Kaulitz: Nein, niemals haben wir das erwartet. Wir kamen aus einem kleinen Dorf und da gibt es keine Musikszene. Wir haben das nicht erwartet – es war alles ein riesen Glück und glückliche Umstände für uns, und wir sind sehr froh, dass wir die Chance bekamen, all das zu tun. Es gab nie einen Plan dafür. Wir haben nur unser Ding gemacht und versucht, gut darin zu sein.
EW: Hta der Erfolg die Art verändert, wie ihr das Songschreiben angeht? Geht ihr manchmal ins Studio und denkt „Ich sollte versuchen, einen Hit zu schreiben“? BK: Wir versuchen, diesen Druck wegzudrücken. Es ist nicht gut, ins Studio zu gehen mit dem Gedanken „oh, ich muss einen hit wie Durch den Monsun zu schreiben oder so etwas. Du gehst einfach hin und schreibst deine Gedanken auf. Du versuchst, das zu tun, was du liebst und ich glaube, dass passt es immer. Wenn du machst, was du magst, ist es gut. EW: Tom, von Dir habe ich gehört, dass du hip-hop magst – hast du jemals versucht, das in deinen sound einfließen zu lassen?
Tom Kaulitz: manchmal. Wir haben ein Heim-Studio – manchmal nehme ich ein paar Beats da auf, ein paar Gitarren-Sounds – solches Zeugs, aber ich habe nie versucht, dass in unsere Musik zu integrieren. Ich bin kein besonders guter Rapper, also hab ich es nie versucht. Vielleicht eines Tages, in 10 Jahren oder so, aber nein, für jetzt ist das nicht geplant.
EW: Wenn du auf englisch performst, klingt das ziemlich natürlich, aber must du über jede Silbe nachdenken dabei?
BK: Am Anfang, bei der ersten englischen Aufnahme, war es wirklich schwierig, weil ich ein Perfektionist bin und ich wollte wirklich, dass es echt klingt, nicht wie ein Deutscher, der versucht, Englisch zu singen. Es hat also eine Weile gedauert im Studio aber jetzt fühle ich mich sehr wohl damit. Tokio Hotel haben auch so angefangen. Vor 10 Jahren haben wir so angefangen – wir haben mit englischen und deutschen Liedern angefangen – aber die englischen haben so doof geklungen. Es war nicht gut in Englisch, ziemlich peinlich. Aber jetzt habe ich mich wirklich daran gewöhnt. Und auf der Bühne ist es dann wirklich auch mein Song. EW: Ihr habt auch einen sehr eigenwillligen Look. Habt ihr irgendwelche modischen Einflüsse/Idole?
BK: Eher nicht, ich hatte nie ein Idol oder so. Aber als Kind liebte ich Vampirfilme, das hatte wohl einen großen Einfluss
EW: Hast Du dann diese Vampir-Welle jetzt mit der Biss-Reihe (Twilight) und so weiter gern?
BK: Ja, ich liebe diesen Film. Jeder hat darüber gesprochen und ich war spät dran damit. Ich hatte den Film nicht gesehen und jeder sagte „du musst ihn sehen, du musst ihn sehen“ und ich dachte „oh, na ja“. Dann habe ich ihn auf einem Flug nach LA im Flugzeug gesehen und er ist wirklich, wirklich gut.
EW: Erleichtert die Tatsache, dass ihr Brüder – speziell Zwillingsbrüder – seid, die Aufnahmen? Oder steht ihr manchmal auch in Konkurrenz zueinander?
TK: Wahrscheinlich beides. Aber für uns ist es total normal, immer zusammen zu sein. Wir hatten immer die selben Freunde, die gleichen Interessen bei allem. Wir sind 24 Studnen zusmmen, jeden Tag.
BK: Und wir können nicht – wirklich nicht – ohne einander leben. Wir sind immer zusammen. Wir sind wie eine Person, wie Seelenverwandte. Wir müssen nicht laut kommunizieren.
TK: Aber wenn wir streiten, streiten wir heftig. Wir nehmen alles, was nicht niet und angelfest ist, Tische, Stühle, alles. Wir kämpfen.
BK: Aber das kommt nicht oft vor, die meiste Zeit sind wir eins
EW: Gibt es etwas, das ihr als Band noch nicht erreicht habt, das ihr erreichen möchtet?
TK: ja, wir wollen in Tokio spielen
BK: Aber wir waren da bisher noch nie. Und wir wollen eine Welt-Tour spielen, das ist ein Traum von uns.
EW: Was steckt hinter eurer Liebe zu Tokio, wenn ihr noch nie dort wart, was bedeutet es für euch?
BK: Wir haben einfach gehört, das seine riesige Stadt ist, und der Name hat einen guten Klang. „Tokio“ klingt super. Deshalb haben wir ihn ausgewählt
Bill Kaulitz hat die Hoffnung auf die große Liebe schon aufgegeben
Bereits mit 20 Jahren hat Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz die Hoffnung auf die große Liebe aufgegeben.
„Es ist schon ziemlich unrealistisch, dass wir je unsere große Liebe finden werden“, sagte Kaulitz dem Magazin „in“. Ihm fehle eine Frau im Leben. „Nur ist das ein Wunsch, der sich momentan einfach nicht erfüllen lässt.“ Sollte er aber doch noch eine Freundin finden, zeigte sich das Teenie-Idol kompromissbereit. „Wenn sie sich eine gemeinsame Wohnung in ihrer Heimat wünscht, würde ich ihr das nicht verwehren.“ Während Bill Kaulitz die große Liebe fehlt, gibt es offenbar viele Leute, die ihn und seinen Zwillingsbruder Tom gar nicht mögen. „Was diese Hass-Foren im Internet angeht - das ist für uns nichts Neues“, sagte Bill Kaulitz. „Schon während unserer Schulzeit gab es Leute, die Tom und mich auf den Tod nicht leiden konnten. Solange es sich die Waage hält, mit Leuten, die uns mögen, ist alles gut.“
Quelle: Bild.de
Da wünscht man den Jungs doch von ganzem Herzen, das sie ihre große Liebe doch irgendwann finden....seufz...
Was die Hater angeht....es ist doch schon wie ein Hobby, und vor allem....viele trauen sich doch gar nicht zu sagen das sie TH mögen *kopfschüttel*
Nun ja, soooo neu ist sein Statement zur aktuellen Nicht-Liebes-Situation ja nun auch nicht. Und aus seinen Aussagen rauslesen zu meinen, dass er die Hoffnung aufgegeben hat... weiß ich nicht, wie man darauf kommt. Er redet ja ständig davon, also hofft er noch!^^
Echt sehr traurige Worte,aber realistisch geshen,ist es für Bill wirklich verdammt schwer jemand Passendes zu finden,da der Fokus der Öffentlichkeit immer auf ihn liegt.
Tokio-Bill: gerechte Strafe für die Stalker[/size] 19.09.09 15:08Im MSN STARLOUNGE-Interview sprechen die Jungs über ihr Leben im Rampenlicht
Ruhm hat seine Schattenseiten. Das mussten die Jungs von Tokio Hotel nach ihrem kometenhaften Aufstieg im Jahr 2005 am eigenen Leib erfahren. Eine Gruppe weiblicher Stalker hatte zu Beginn des Jahres regelrecht Jagd auf die Magdeburger Band machte. Dass sie nie wieder die unscheinbaren Jungs von nebenan sein werden, damit haben sich Bill (20) Tom (20), Georg (22) und Gustav (20) mittlerweile abgefunden - Gerechtigkeit verlangen sie dennoch. "Wir hoffen, dass die Leute eine gerechte Strafe dafür kriegen", verlangt Frontmann Bill Kaulitz im MSN STARLOUNGE-Interview.
Der Stalker-Stress soll auch der Hintergrund für einen Zwischenfall an einer Hamburger Tankstelle Anfang April diesen Jahres gewesen sein, bei dem Bills Zwillingsbruder Tom Kaulitz mit einer jungen Frau aneinandergeraten war. Die Situation eskalierte wenige Zeit später, nachdem ein Familienmitglied der Kaulitz-Zwillinge tätlich angegriffen wurde. Daraufhin stellte die Band im April 2009 Strafanzeige gegen ihre Verfolgerinnen.
Im Interview mit STARLOUNGE erinnert sich Bill an die "krasse Zeit". "Das Schlimmste war für uns, dass es unser Privatleben war ... besser gesagt, wir haben ja kaum ein Privatleben ..., das Schlimmste war eigentlich das mit unseren Familien und unseren Freunden ... Wir selber können damit noch am besten umgehen. Wir haben uns auch dafür entschieden, dieses Leben in der Öffentlichkeit zu führen. Aber wir wollten unsere Familien und Freunde bewahren", so Bill.
Die Chancen stehen gut, dass die Täterinnen für ihre Verhalten zur Rechenschaft gezogen werden, denn Stalking (obsessives Verfolgen) ist ein Straftatbestand. In Deutschland stehen darauf bis zu drei Jahre Haft. Dennoch rechnen die Jungs damit, dass sie immer wieder zum Objekt übersteigerter Fan-Liebe werden können.
"Ich glaub, das kann immer wieder passieren. So richtig sicher ist man davor nie. Aber wir versuchen natürlich, einfach weiterzumachen. Ist ja klar, man lässt sich davon ja nicht unterkriegen. Aber das sind natürlich Sachen, die unschön sind, die aber auch immer wieder passieren können. Ich glaube, das ist so eine Sache, die halt mit dem Erfolg leider kommt", so Bill weiter.
(ddp-Interview) [size=150]Experte: Tokio Hotel ebnet internationalen Weg für deutsche Musiker04.03.2009 | 11:05 Uhr Bad Hindelang (ddp-nrd) Die international gefragte Band Tokio Hotel hat die Türen für weitere junge deutsche Bands in vielen Ländern geöffnet.
Bad Hindelang (ddp-nrd). Die international gefragte Band Tokio Hotel hat die Türen für weitere junge deutsche Bands in vielen Ländern geöffnet. Die Magdeburger Musiker hätten mit ihrem «sehr auffälligen Frontmann Bill Kaulitz einen sehr hohen Wiedererkennungswert», sagte Deville Schober von der Brainstorm Music Marketing AG im bayerischen Bad Hindelang im ddp-Interview. Ferner sei Bill zum Star geboren. Er habe ein perfektes Outfit, das nach wie vor wichtig in der Branche sei. Wie Bill hätten auch in der Vergangenheit schillernde Persönlichkeiten wie David Bowie, Peter Gabriel oder die Band Kiss etwas ganz Besonderes.
Mit Panik und Aloha From Hell betreut Brainstorm Music derzeit zwei deutsche Nachwuchsbands, die im Ausland erste Erfolge verzeichnen. Panik habe die Olympia Halle in Moskau gefüllt, in Paris, Budapest, Mailand und anderen europäischen Städten in ausverkauften Clubs gespielt, betont Schober. Aloha From Hell habe einen Plattenvertrag bei Sony unterschrieben und genieße mit dem ersten Album nun oberste Priorität bei BMG Japan. «Dies gab es seit Jahren nicht für eine deutsche Newcomerband», sagte Schober. Diesen Weg habe Tokio Hotel geebnet.
Ohnehin hat sich Schober zufolge hierzulande eine selbstbewusste Musikszene entwickelt. Die Vielschichtigkeit motiviere junge Bands. «Und es ist nahezu alles erlaubt, sofern es gut ist», betont Schober. Ein generelles Erfolgsrezept gebe es jedoch nicht. Aktuell gefragte Musiker wie Tokio Hotel, Silbermond oder Annett Louisan haben sich laut Schober ihre Fans erspielt und den wichtigsten Faktor im Musikgeschäft umgesetzt: «Sie berühren, sie wissen, was wichtig ist, nämlich Entertainment!» Das werde auch im Ausland bemerkt.
Hinzu kommt nach Eischätzung des Experten, dass sich international momentan «nicht sonderlich viel tut, es keine wirklichen neuen Strömungen gibt und viele internationale Musiker schlichtweg langweilig sind». Schober fügt hinzu: «Wenn man sich überlegt, wie wenige internationale Produzenten und Songwriter für wie viele Künstler produzieren und schreiben, lässt das auf Einheitsbrei schließen.» Das sei eine gute Chance für lokale Musiker.
Sie sind jung, extrem erfolgreich - für Andere extrem nervig. Sie stürmen die Charts nicht nur im eigenen Land, sondern in ganz Europa. Teenagerbands boomen: Ist das Phänomen Tokio Hotel ansteckend? KEIN von poeppi - Köln
Die Bandmitglieder werden immer jünger, die Fans erst recht. Jünger zu sein, als die Mitglieder der aktuellen Chartstürmer-Gruppen ist gar nicht so einfach, schließlich ist der Schlagzeuger Fabi der deutschen Punkpop-Band Killerpilze gerade zarte 14 Jahre alt. Benannt nach zu groß geratenen Pilzen auf einer Pizza, veröffentlicht die Band 2006 ihr Debütalbum Die Invasion der Killerpilze, 2007 folgte Album Nummer zwei Mit Pauken und Raketen - und schon wird das Punkpoptrio aus Bayern als Tokio Hotel-Erbe gehandelt.
Tokio Hotel - das ist die Band, die auf Deutsch singt und es schafft, nicht nur deutsche, sondern Teenager in ganz Europa zum Kreischen zu bringen. Für die englischen Fans singt Sänger Bill Kaulitz auf Englisch, für die französischen Konzertbesucher hat er ein "je m’appelle Bill" parat und selbst in New York sahen begeisterte US-Teenager die Band aus Magdeburg unlängst in einem ausverkauften Konzertsaal.
Bill, Tom, Georg und Gustav haben mit ihrem Clip "Spring nicht" gerade einen Echo in der Kategorie "bestes Video national" ergattert. Wie weggewischt scheinen Vorurteile und Ressentiments, die bis dato in Beton gegossen schienen: Am französischen Collège André Cotte in Saint Vallier sur Rhône, südlich von Lyon, bleiben Schüler am Freitagnachmittag sogar freiwillig länger in der Schule: "Die Schüler haben mich gefragt, ob ich mit ihnen Lieder von Tokio Hotel singe. Und wenn sie so begeistert dabei sind - das muss man doch fördern", sagt Deutschlehrerin Muriel Kemence.
Was an Tokio Hotel so fasziniert? "Es sind Jungen. Und sie sind schön", findet Sarah. "Besonders Bill." Florian (14) meint, "sie haben gute Stimmen". Und Pierre-Louis (14) sagt, "Tokio Hotel ist besonders, weil man sonst ja keine Musik mit deutschen Texten in Frankreich hört". Spätestens seit dem 14. Juli 2007 ist der Bekanntheitsgrad von Tokio Hotel in Frankreich gestiegen: Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte die Band zum französischen Nationalfeiertag unter den Eiffelturm bestellt. Seitdem lernen kleine Franzosen wieder bevorzugt Deutsch, eine Sprache die lange Zeit verpönt war. Goetheinstitute in ganz Frankreich sprechen von einer Einschreibewelle für Deutschkurse.
Windeln für Europas Rockszene Aber Tokio Hotel ist nicht die einzige Band, die über die Grenzen des eigenen Landes Erfolg hat. In Frankreich boomen die so genannten Baby-Rocker wie Naast, Plastiscines oder BB Brunes.
Die Bedwetters „Bettnässer“ aus Estland haben im Dezember in München den MTV Music Award gewonnen: In der Kategorie New Sound Of Europe hatten sie die Nase vorn, die Bandmitglieder zwischen 17 und 20 Jahre alt. Die offensichtlich in die Kinderwelt verweisenden Namen der Bands stehen für ein zielgerichtetes Marketing im Sinne der Tokio Hotel-Welle, die durch ganz Europa schlägt.
Vom Baltikum geht es weiter zu Dúné nach Dänemark, nominiert als Band des Jahres 2008 bei den dänischen Music Awards. Den „P3 Gold Award“, seines Zeichens wichtigster Musikpreis, den man in Dänemark ergattern kann, haben die sieben Jungs - Durchschnittsalter 20 - schon im Januar abgeräumt. Außerdem haben die Dúné-Dänen vor kurzem den European Border Breaker Award (EBBA) 2008 gewonnen, der jedes Jahr von der EU-Kommission auf der Musikmesse MIDEM in Cannes vergeben wird. Das Ziel: europäischen Nachwuchsbands zu helfen, über die Grenzen des eigenen Heimatlandes hinaus bekannt zu werden.
Soundtrack zum Erwachsenwerden Was steckt hinter dem Erfolg, der Europas Schüler ausflippen lässt? Auf der Killerpilze-Homepage rühmt sich die Band, ihre Fans könnten sich mit ihrer Musik und ihren Texten identifizieren: „Es ist die Nähe zu den Themen, zum Leben, zum Erwachsenwerden, das eine große Authentizität erzeugt.“ Die drei Killerpilze aus Dillingen sind nicht zusammengecastet, sondern schlicht zur selben Schule gegangen. Seit fünf Jahren machen sie Musik, engagieren sich für die Initiative „Kein Bock auf Nazis“ und mit „Punk macht Schule“ haben sie eine eigene Initiative für den Bau einer Schule in Äthiopien ins Leben gerufen.
Tokio Hotel dagegen bekommen ihre Hits von Profi-Songwritern auf den Leib geschneidert: enttäuschte Liebe, Selbstmord, Scheidung sind Themen, die bei den jungen Hörern auf offene Ohren stoßen. Lackierte Fingernägel, Manga-Frisur, schwarz geschminkte Augen tun den Rest, um aus der Palette ‚Nachwuchsbands‘ hervorzustechen.
Orban wäre begeistert Die riesige Fangemeinde erreichen die Bands nicht zuletzt über ihre mehrsprachigen Homepages. Die Killerpilze geben sich dreisprachig, Dúné ist bereits auf Deutsch vertreten, Tokio Hotel warten gleich mit neun verschiedenen Sprachfähnchen auf. Dazu gibt es noch Sonderseiten für kanadische oder amerikanische Fans.
In einem Interview mit dem Deutschland Online Magazin erklärt der Berliner Musikproduzent Patrik Majer einen möglichen und genauso platten Grund für den Erfolg deutscher Bands im Ausland: "Die sind einmalig in ihrem Auftreten, mit ihrer Musik, die in gewisser Weise sehr deutsch klingt, obwohl sie sich an amerikanischer Rockmusik orientiert. Das zeigt: Im Ausland haben deutsche Künstler mit einer besonderen Note Erfolg."
Wahrscheinlichere Erfolgsgründe sind aber Texte, die der Jugend aus der Seele sprechen und geschicktes Marketing: Titel reichen von "Ich glaub du stehst auf Blümchensex" (Killerpilze) bis zu "Schrei, bis du du selbst bist" (Tokio Hotel). Ob Ergebnis einer geschickten PR-Maschinerie oder Talent und harte Arbeit: Sicher ist, die Musikindustrie hat nach den Einbrüchen bei den CD-Verkäufen durch Downloaddienste und Musiktauschbörsen endlich wieder eine Kuh zum melken gefunden - dass die Zielgruppe dabei so jung sein muss, liegt auf der Hand.
Obwohl Tokio Hotel - das sind Bill und Tom Kaulitz, Georg Listing und Gustav Schäfer - bereits seit 2001 zusammen als „Devilish“ auf der Bühne standen, kam der Durchbruch erst im Jahr 2005. Mit ihrer Hitsingle „Durch den Monsun“ startete die Band direkt auf Platz 1 der deutschen Charts und ließ ihre Plattenfirma Universal Music nur erahnen, welcher Erfolg noch auf sie wartete.
Junge oder Mädchen? Zwar war ihnen mit der Topplatzierung ein Geniestreich gelungen, doch eigentlich wurde die Teenie-Band nicht wirklich ernst genommen. Besonders Frontmann Bill wurde des Öfteren belächelt – nicht zuletzt wegen seines kontroversen Aussehens: Toupiertes Haar, geschminkte Augen und lackierte Fingernägel sind nun mal nicht jedermanns Geschmack. Sein androgynes Aussehen bescherte dem Leadsänger schon so einige Gerüchte er sei schwul, doch Tom steht zu seinem Look und lebt ihn mit Tokio Hotel exzessiv aus.
Zudem behaupten Kritiker, Tokio Hotel sei lediglich eine gelungene Marketingstrategie. Doch weit gefehlt. Nicht nur in Deutschland setzten sich die Magdeburger durch, auch in Österreich, den Niederlanden Frankreich und sogar Israel fanden Tokio Hotel tausende Fans. Seit 2005 konnten sie allein in Deutschland insgesamt neun goldene und vierPlatin Schallplatten in Empfang nehmen. Dazu kommen zahlreiche Preise wie Echo, Bambi, Goldene Stimmgabel, Bravo Otto und Comet. Eine jugendliche Melancholie sowie Wut und Liebe - Gefühle, die aus dem Teenagerdasein nicht wegzudenken sind – bestimmen den Sound von Tokio Hotel. Hierbei lassen sie sich oft zu überschwänglichen Szenerien und Pathos hinreißen, wirken deshalb aber nicht weniger authentisch. Das Gegenteil ist viel eher der Fall, wie der Erfolg besonders bei den Mädels beweist.
Europäischer Erfolg Doch nicht nur im Studio drehen Tokio Hotel voll auf. Sie haben sich mehr als alles andere als Live-Band etabliert und inzwischen schon in Russland, Israel und Frankreich vor vollen Häusern gespielt. Mit dem zweiten Album „Zimmer 483“ sind sie auf dem besten Weg auch in Übersee an ihre hiesigen Erfolge anzuknüpfen: „Room 483“, das englische Gegenstück zu „Zimmer 483“, ist seit Juni 2007 auf dem Markt und hat in den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Schweden, Griechenland, Italien und Deutschland auf Anhieb Top-Ten-Platzierungen erreicht.
Egal ob man auf Tokio Hotel steht oder nicht – die Erfolgsgeschichte dieser jungen Band ist noch längst nicht beim letzten Kapitel angekommen. Dafür werden die „Schrei“-Hälse schon sorgen.
Sieger bei den MTV Video Music Awards 2008 Gerade räumten Tokio Hotel bei den "MTV Video Music Awards 2008" in Los Angeles den Award als "Beste Newcomer" Band des Jahres 2008 ab. Damit schreiben sie Geschichte, denn der begehrte Award wird das erste Mal an eine deutsche Band verliehen.
Ein neues Album muss her!
Das dritte Studio-Album von Tokio Hotel wird weltweit Anfang Oktober erscheinen und den titel "Humanoid" tragen. Das Wort "Humanoid" entstammt der Science Fiction Sprache und bedeutet "menschenähnlich".
Nicht nur der Albumtite, der sowhl im Deutschen, als auch im Englischen gleichermaßen geschrieben, aber anders ausgesprochen wird, ist eine bewusste Entscheidung der Band - das gilt auch für die Veröffentlichung des gesamten Albums in deutscher, aber auch in englischer Sprache. Bill Kaulitz: "Ich wollte, dass das neue Album weltweit nur einen Namen trägt."
Die erste Single-Auskopplung aus dem neuen Album "Automatisch", bzw. "Automatic" wird bereits am 18. September veröffentlicht - insgesamt befinden sich 13 Songs auf dem Album.